Die soziale Praxis des literarischen Deutens im Unterricht Ein forschungsbasierter Diskussionsbeitrag hinsichtlich normativer Erwartungen
Hauptsächlicher Artikelinhalt
Abstract
Literarische Bildung ist Identitätsbildung. Da sind sich Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik weitestgehend einig. Der spezifischen Beschäftigung mit Literatur und literarischen Medien im Unterricht wird demnach ein expliziter als auch impliziter normativer Anspruch der Bildung des eigenen Selbst zuteil. Dabei bleibt unklar, was das konkret als Herausforderung für Lehrende und Lernende bedeutet. Schüler_innen bilden individuelle Praktiken bei der Deutung von Literatur im Unterrichtsgespräch aus und verorten sich zwischen dem Sagbaren und dem Nichtsagbaren gesellschaftlicher Normen und schulischer Erwartungen. Der Beitrag fokussiert dieses Deutungshandeln von Schüler_innen genauer und untersucht dessen soziale Praxis im Unterricht feinanalytisch.