„Du weißt schon, dass deine Wahrheitsproduktionsmaschine nicht mehr funktioniert?“ Wie Mythen und mythisches Denken die Wirklichkeit grundieren
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Abstract
Alexander Graeff nähert sich essayistisch dem Themenkomplex ‚Mythen und mythisches Denken‘ an. Anhand persönlicher Anekdoten sowie philosophischer und literarischer Verweise zeigt Graeff, dass Mythen nicht per se problematisch sind. Vielmehr
‚fundieren‘ sie unsere Wirklichkeitskonstruktion maßgeblich. Mythisches Denken ermöglicht nicht nur eine fantasievolle Erzählkunst, ohne die Popkultur undenkbar wäre, sondern öffnet sich auch verstärkt jenen Perspektiven, die nicht Teil der hegemonialen Erzähltradition sind. Graeff folgt dabei Donna Haraways Aufruf zu neuem Erzählen, wie sie ihn seit dem Cyborg-
Manifest (1985) in ihren Schriften formuliert. Mit Jan Assmann begegnet Graeff hingegen der ‚kontrapräsentischen‘ Seite des Mythos kritisch, die in konservativen Erzählungen immer dann zum Vorschein kommt, wenn die Gegenwart zugunsten der Vergangenheit relativiert wird.
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