Who cares?
Sorge um einen kritischen Materialismus in den Literaturwissenschaften

 

Gespräch mit
Charlotte Alex | Florian Kappeler | Annika Klanke | Christoph Schaub | Roman Widder

Literaturwissenschaft ist in ihrer Praxis heute materialistischer als in ihrer Programmatik: Sie erforscht die Produktions-, Zirkulations- und Distributionsformen von literarischen Texten und die ökonomischen und sozialen Bedingungen, unter denen diese entstehen. Allerdings versteht sie sich nur in wenigen Fällen noch als Kritik dieser Bedingungen. Ausgeblendet bleiben zudem meist die konkreten Praktiken, welche nicht nur die herrschenden Verhältnisse reproduzieren, sondern auch Voraussetzung literarischer Produktion sind, wie etwa Praktiken der Sorge: Kochen, Putzen, Trösten, Pflegen, Stillen.

Anknüpfend an diese Diagnose werden Herausgeber*innen und Autor*innen der beiden Neuerscheinungen Literatur und Care und Umstülpen. Zur Praxis materalistischer Literaturinterpretation gemeinsam die Möglichkeiten einer kritischen materialistischen Literaturwissenschaft ausloten.

 

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